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Daldrup-Symposium
Energiepolitik zwischen Wunsch und Wirklichkeit - Was kann Geothermie leisten?

4. bis 7. November 2010
Prof. Herbert Klapperich, Dr. Dietrich Mehrhoff
Obernai (Elsaß, Frankreich)

Das Daldrup-Symposium fand zum 11. Mal in der Reihe "Technik & Politik im Dialog" in diesem Jahr in Obernai/Elsaß zum Schwerpunktthema "Geothermie" statt und wurde der Zielsetzung, Information, auch Aufklärung und Queraustausch zwischen den anwesenden "player" respektive Berufsgruppen und Interessenvertretern zu ermöglichen, voll gerecht.

Politik-Vertreter - als Hauptredner Dr. Michael Fuchs MdB Vorsitzender des Parlamentkreises Mittelstand im Deutschen Bundestag & wirtschaftlicher Experte der CDU-Bundestagsfraktion erläuterte das "Energie-Konzept 2050" der Bundesregierung -, Verbandsvertreter vom BDEW und dem Bundesverband Geothermie (GtV) mit Vorstandsmitgliedern und Geschäftsführerin, Journalisten, Planer, Gutachter, Investoren, Finanzwirtschaft, Projektentwickler wie auch Energie-Versorger und ausführende Industrie bildeten den Teilnehmerkreis.

Aus den Referaten und Diskussionsbeiträgen wurde der aktuelle Stand der Geothermie-Anwendung im Kontext der "erneuerbaren Energien" in Deutschland und Europa - schwerpunktmäßig Österreich, Schweiz, Polen, Slowakei, Ungarn und Niederland und Großbritannien beleuchtet.

Die Moderation von StS a. D. Friedhelm Ost war auch Garant für Verknüpfung und Zeitmanagement des üppigen Tagungsprogramms.

Chancen & Möglichkeiten, aber vor allem auch Hindernisse bzw. energiepolitische und ökonomische Randbedingungen bildeten den "runden" Rahmen - hier einige Eckaussagen:

  • Sorge vor einer "Dagegen-Gesellschaft"
  • seit 20 Jahren wieder ein ideologiefreies, technologieoffenes und marktorientiertes Energieprogramm
  • 60 konkrete Maßnahmen ermöglichen den Umbau der Energieversorgung
  • 2,5 Mrd Euro jährlich zur Umsetzung des Energiekonzeptes
  • 2,56 % beträgt der deutsche Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß
  • Zeitalter der erneuerbaren Energien - bei Stromerzeugung Anteilssteigerung von 16 % auf 80 %
  • Ausbau der Netze & Speicher
  • Energieeffiziens
  • Herausforderung: Deutschland muss Industrieland bleiben!
  • Renovierung des EEG steht an - mit sinnvollerer Unterscheidung zwischen den Erneuerbaren

(M. Fuchs)

Die folgenden Referate wie auch die Diskussion hinterfragten sowohl das Konzept 2050 wie auch zielführende Gewichtungen, wie z. B. die Grundlastfähigkeit der Tiefengeothermie:

  • Zielstellung für 2050: 700 MW durch Geothermie - dies entspricht bei derzeitiger Anlagengröße von ca. 5 MW einer "Marktgröße" von 150 Anlagen
  • die zitierte "Revolution" in der Energiepolitik bedeutet für die Stromerzeugung in Deutschland eine Halbierung in 2050 (aber mit üppigem Importanteil)
  • CCS-Skepsis gegenüber der Durchsetzbarkeit in Deutschland
  • Gebäudestandard in 2050: - 80 % an Wärmebedarf für die Gebäude (?)
  • Wärmemarkt im Fokus bei Klimarelevanz
  • EU-weites Energiekonzept steht an (Energiekommissar Oettinger)
  • Disput Stadtwerke - 4 große Energieversorger
  • Erkenntnis aus Jahrzehnten Energiepolitik im Ruhrgebiet: "Energie ist das Herzstück der Wirtschaft"
  • Kernproblem: ideologisch behaftete Diskussionen und Konzepte
  • 3-Klang "Sicherheit der Versorgung - Wettbewerb - Umwelt-Relevanz"
  • Emissionshandel - marktwirtschaftlicher Ansatz, aber Subventionen separat sehen, auf Zeit
    Beispiel: 8 Milliarden Kosten in 2010 für 1 % Stromanteil aus Photovoltanik
  • Geothermie-Einsatz in Europa besser positionieren - z. B. Grundlastfähigkeit (immer wieder)
  • technologische Offenheit des Konzepts der Bundesregierung nicht sichtbar
  • Forschungsrelevanz - z. B. bei Hot Dry Rock (EGS) Einsatz von superkritischen CO2 für die Stimulation wie auch den "Produktionskreislauf" statt Wasser (TU Bergakademie Freiberg & CiF e. V.)
  • Tiefengeothermie-Projekte
    heute: in Störungszonen des Wirtgesteins
    Zukunft: kristallines Gestein (Hot Dry Rock)
  • wer und was "treibt" den so vorteilhaften Breiteneinsatz der Geothermie ("Wechselspiel" Akteure große Energieversorger & Stadtwerke, dezentrale Versorgung)

Es bleibt dem Veranstalter, der Daldrup und Söhne AG, für das Engagement und die Durchführung dieser Dialog-Plattform zu gratulieren, dies schließt den 3. Jahrestag des Börsengangs der D&S AG ausdrücklich ein - eine Erfolgsgeschichte mit Geothermie-Projekten, oberflächennah, aber vor allem in der Tiefengeothermie in Deutschland und Europa für den Wärme- und Strommarkt.

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Stand: 18.10.2010